Winter im Nationalpark Neusiedler See -Seewinkel

Die winterlichen Temperaturen bewegen sich zwar meist um den Gefrierpunkt, mitunter kann es aber bis zu -15°C kalt sein und eisiger Wind wehen.

Auch wenn viele Vogelarten längst in wärmere Gebiete abgezogen sind und sich so manches Säugetier zum Winterschlaf zurückgezogen hat, lassen sich trotzdem selbst im Hochwinter noch einige Tiere beobachten.

Aus der Tier- und Pflanzenwelt

- Kornweihen oder Mäusebussarde streifen auf Nahrungssuche über die offene Landschaft.

 

- Die im Schilfgürtel lebende Bartmeise stellt ihre Nahrung jahreszeitlich um: Lebt sie im Sommerhalbjahr noch hauptsächlich von Insekten, frisst der auffallend gezeichnete Vogel in der kalten Jahreszeit vor allem Schilfsamen.

 

- Verschiedene Möwen- und Entenarten sammeln sich an den letzten, nicht gefrorenen Gewässern.

 

- In und um die Ortschaften tummeln sich scharenweise verschiedene Singvögel, die ebenfalls vor Ort dem Winter trotzen.

 

- Alle im Winter aktiven Vögel und Säugetiere überleben nur dann die nahrungsarme Zeit, wenn sie möglichst wenig Energie verbrauchen. Mit fallenden Temperaturen steigt allerdings der Energiebedarf, um die eigene Körpertemperatur zu halten. Daher ist es gerade im Winter ganz wichtig, Störungen für diese Tiere zu vermeiden. Schon eine einzige, plötzliche Flucht belastet den Energiehaushalt massiv und kann fatale Folgen haben.

 

- Manche Säugetiere – wie etwa das im Nationalpark lebende Ziesel – sind im Winter wie vom Erdboden verschwunden. Sie halten Winterschlaf. Dazu suchen diese Tiere im Herbst rechtzeitig frostfreie Orte auf, wo sie ihre Körperfunktionen auf ein Minimum reduzieren.

 

- Bei den meisten Insekten sterben die erwachsenen Tiere im Herbst. Mit den ersten warmen Frühlingsstrahlen schlüpft aus den überwinternden Eiern eine neue Generation.

 

Die Pflanzen im Nationalpark haben andere Strategien, um den Winter zu überstehen. Manche begeben sich in Winterruhe. Dazu werfen sie ihre Blätter ab, nicht selten stirbt sogar der oberirdische Teil der Pflanze. Im Frühjahr treibt sie dann aus Knospen, Rhizomen oder Wurzelstöcken neu aus. Andere Pflanzen sind nur einjährig, ihre Pracht existiert nur für eine Saison. Sie überwintern als Same und keimen bei geeigneten Bedingungen im nächsten Jahr.