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Teilgebiete Österreich

Teilgebiete Österreich

Der grenzüberschreitende Nationalpark umfasst insgesamt rund 300 km² Schutzgebiet. Knapp ein Drittel liegt davon auf österreichischer Seite. Unterteilt in 5 sehr reizvolle, aber auch unterschiedliche Teilgebiete.

Interaktive Nationalparkkarte

Welche Arten kann ich wo beobachten? Welche Lebensräume finde ich in den einzelnen Teilgebieten? Wo kann ich mein Auto parken? - Unsere interaktive Karte zum Nationalpark liefert die Antworten!

Zitzmannsdorfer Wiesen

Botanische Kostbarkeiten wie die Zwergiris oder der Österreichische Salbei zieren den Halbtrockenrasen, auf den wechselfeuchten Wiesen begegnet man Kiebitz oder Uferschnepfe. Kurz: Die Zitzmannsdorfer Wiesen sind eine wahre Augenweide.

Short-Clip «Die Zitzmannsdorfer Wiesen»

Südlich der Ortschaft Weiden liegt eine ausgedehnte Wiesenlandschaft, von der rund 650 ha zum Nationalpark gehören. Fährt man den Fahrradweg entlang des Seedamms nach Podersdorf, findet man seeseitig Salzfluren und Schilfflächen. Landseitig, auf dem Areal der 1529 von den Türken zerstörten Ortschaft Zitzmannsdorf, wechseln Halbtrockenrasen mit wechselfeuchten Wiesen ab. Auf trockenen Standorten wachsen Pflanzen wie Stengelloser Tragant, Federgras, Zwergiris oder Österreichischer Salbei, auf feuchten Standorten Bastard-Schwertlilie, Moorglanz-Stendel oder Grau-Aster.

Die kleinen, temporären Wasserflächen ziehen mit ihrem Nahrungsangebot zahlreiche Vögel wie Uferschnepfe, Rotschenkel, Großen Brachvogel oder Kiebitz an. In manchen Wiesenabschnitten lebt sogar eine echte Schmetterlingsrarität: der Steppenfrostspanner.

Im Rahmen des Flächenmanagements werden Teile der Wiesen ab Mitte Juni gemäht. Das Rückstauen des Wassers in den alten Entwässerungsgräben hilft, wertvolle Lebensräume für Amphibien zu erhalten.

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    Brachvogel und Graugans in der Wiese
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    Lichtnelke, eine zarte Blume im taufrischen Gras
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    Vogelperspektive der Wiese
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    Kiebitz in der Wiese

Parkgelegenheit:

  • am Ortsrand von Weiden Richtung Gols
  • an der Landesstraße Weiden - Podersdorf etwa 4 km nach dem Kreisverkehr
  • am Nordstrand von Podersdorf

Fahrrad:

Radweg B10 am Seedamm; Radfahren auf den übrigen Wegen ist in dieser Bewahrungszone nicht erlaubt.

Öffentlich:

Bushaltestellen in Weiden und in Podersdorf / Bahnhof Weiden

Illmitz - Hölle

Brütende Graugänse, ausgedehnte Sodaschnee-Felder sowie weidende Przewalski-Pferde erwarten einen in diesem – trotz irreführenden Namens – himmlischen Gebiet.

Short-Clip «Willkommen in der Hölle»

Das Teilgebiet «Illmitz – Hölle» mit einer Fläche von rund 3.000 ha umfasst eine Reihe von Salzlacken und Wiesengebieten sowie das Seevorgelände und den Schilfgürtel mit kleinen Blänken. An den trockenen Uferbereichen der Lacken zeigen sich ausgedehnte Sodaschnee-Felder mit entsprechender Salzvegetation.

Im beweideten Uferbereich südlich von Podersdorf brütet neben hunderten Graugänsen auch der Stelzenläufer. An den Stinkerseen und in den Feuchtwiesen kann man außerdem durchziehende Watvögel beobachten. Am Unteren Stinkersee sieht man regelmäßig Flussseeschwalben, am Illmitzer Zicksee brüten Säbelschnäbler und Seeregenpfeifer. Im vegetationsarmen Uferbereich lebt zudem eine der größten Spinnen Europas: die Südrussische Tarantel.

Die Randbereiche des Illmitzer Zicksees und des Kirchsees werden mit Rindern beweidet, um die Brutplätze offen zu halten. Im Seevorgelände weiden Przewalski- und Warmblutpferde. Zu den Pflegemaßnahmen des Flächenmanagements gehören neben der Beweidung auch Heu- und Schilfmahd.

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    See im Hintergrund mit vielen Vögeln
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    Steppensalbei
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    Vogelperspektive der "Hölle"
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    Zwei weiße Vögel vor großem Schilf

Parkgelegenheit:

Von Norden nach Süden geordnet:

  • beim Aussichtsturm in der Hölle
  • beim Nationalparkzentrum am nördlichen Ortsrand von Illmitz
  • auf den Parkplätzen der Seestraße (Straße zum Strandbad) Illmitz

Fahrrad:

  • Radweg B10 am Seedamm bzw. östlich der Stinkerseen
  • Radweg B 20 zwischen Zicklacke und Seedamm

Öffentlich:

Bushaltestellen in Podersdorf, an der Landesstraße auf Höhe des Oberen Stinkersees und in Illmitz (Feuerwehrhaus)

Sandeck - Neudegg

Dieses Verlandungsgebiet des Neusiedler Sees mit seinen Wiesen, Schilfbeständen und kleinflächigen Baumgruppen ist das Zuhause für verschiedene Vogelarten. Hier fühlen sich neben weidenden Ungarischen Graurindern und Weißen Eseln aber auch – meist gut versteckt – Rehe, Wildschweine und sogar Rothirsche wohl.

Short-Clip «Sandeck - Fenster zur Naturzone»

Dieses Teilgebiet grenzt an die gleichnamige Naturzone des Nationalparks. Südlich von Illmitz und Apetlon gelegen besteht das Verlandungsgebiet aus periodisch überfluteten Wiesen, vielfältig strukturierten Schilfbeständen und kleinflächigen Baumgruppen.

Schilfbewohnende Vogelarten wie Silberreiher, Löffler, Enten- und Gänsearten oder Singvögel sind hier häufig zu beobachten. Die dort ebenfalls heimischen Großsäuger wie Reh, Hirsch oder Wildschwein halten sich tagsüber meist in sicherer Deckung auf.

Mit dem Ende der Viehwirtschaft gingen viele Wiesenflächen und Hutweiden verloren, weil sie verschilften oder von Gras und Büschen dicht überwachsen wurden. Dank verschiedener Maßnahmen konnten allerdings die wertvollen Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt wieder zurückgewonnen werden. So bleiben etwa die Feuchtwiesen durch jährliche Mahd erhalten, die kleinflächige Beweidung mit Weißen Eseln dient der Biotop-Pflege am sandigen Seedamm und eine Herde Ungarischer Graurinder sorgt dafür, dass die landseitige Ausbreitung des Schilfs unterbunden wird. Zudem wird im Winter auf ausgewählten Flächen Schilf geschnitten.

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    Dornige Hauhechel, eine Blütenpflanze
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    Neuntöter
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    Vogelperspektive von Sandeck
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    Gottesanbeterin frisst Libelle

Parkgelegenheit:

  • beim Wäldchen an der Illmitzer Seestraße
  • am südlichen Ortsrand von Illmitz (Schrändlgasse, Schellgasse)
  • beim Graurinderstall südlich von Apetlon (siehe Hinweisschilder)

Fahrrad:

Radweg B20 (im Bereich Sandeck nicht asphaltiert)

Öffentlich:

Bushaltestellen Illmitz und Apetlon

Apetlon - Lange Lacke

Das von Lacken und Weideflächen geprägte Gebiet ist ein beliebter, nahrungsreicher Rastplatz für viele Zugvögel. Doch auch Hamster, Ziesel und Steppeniltis sind hier zu Hause und floristische Seltenheiten wie der Salz-Wermut oder das Kampferkraut erfreuen das Auge.

Short-Clip «Die Lange Lacke»

Neben kleineren Lacken und Wiesen im Süden besteht diese Bewahrungszone hauptsächlich aus dem Lacken- und Hutweidegebiet nordöstlich von Apetlon. Für Vogelfreunde besonders interessant ist die Lange Lacke mit den angrenzenden Wörthenlacken, aber auch Neubruch- und Fuchslochlacke. Diese Flächen bieten vielen Zugvogelarten Rastplatz und Nahrung. Auf den Hutweiden brüten etwa Kiebitz und Rotschenkel, im Schilf Rohrweihe und Blässhuhn.

Ab etwa Mitte Oktober versammeln sich jeden Abend an der Langen Lacke - entsprechenden Wasserstand vorausgesetzt - tausende Gänse an ihren Schlafplätzen. Neben Graugänsen, die im Seewinkel brüten, sind es Blässgänse aus Brutgebieten im Norden Europas, die hier ihr Vorwinterquartier beziehen. Auch Säugetiere wie Hamster, Ziesel oder Steppeniltis sind in dieser Bewahrungszone zu Hause.

Für BotanikerInnen zählen etwa der Salz-Wermut oder das Kampferkraut zu den besonders sehenswerten Pflanzen. Die traditionelle Beweidung mit Rindern hält die Vegetation für bodenbrütende Vogelarten kurz und eignet sich als Pflegemaßnahme wesentlich besser als die einmalige Mahd. Auf rund 80 ha Ackerflächen betreibt die Nationalparkverwaltung zudem biologischen Landbau. Dort finden vor allem die Gänse ruhige Äsungsflächen. Was sie an Nahrung übriglassen, wird als Winterfutter für die Herden des Nationalparks benötigt.

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    Rotschenkel
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    Spinnenragwurz, Orchideenart
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    Vogelperspektive der Langen Lacke
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    Pflanzen

Parkgelegenheit:

  • am Parkplatz an der Landesstraße Apetlon – Wallern
  • beim Darscho (Warmsee) auf den ausgewiesenen Parkplätzen

Fahrrad:

Radweg B20 (im Bereich der Lacken nicht asphaltiert)

Öffentlich:

Bushaltestelle in Apetlon, Bahnhöfe in Wallern und St. Andrä am Zicksee

Der österreichische Hanság/Waasen

Das ehemalige Teilbecken des Neusiedler Sees ist bereits früh durch zahlreiche Kanäle entwässert worden und zählt heute zu einer der letzten Rückzugsgebiete eines äußerst seltenen Vogels: der Großtrappe, dem mit rund 16 kg Körpergewicht schwersten, flugfähigen Vogel Eurasiens.

Short-Clip «Der österreichische Hanság»

Dieses Nationalparkteilgebiet ist selbst zwar nur 142 ha groß, aber bei Tadten und Andau von mehr als 200 ha Grünbrachen umgeben. Im Laufe der Zeit wurde dieses ehemalige Teilbecken des Neusiedler Sees über mehrere Kanäle entwässert und ähnelte bereits im 18. Jahrhundert einem Sumpf. Ab 1870 betrieb man vor Ort größere Torfstiche. Die letzten Lacken des Hanság verschwanden schließlich mit der Errichtung des Einserkanals.

1973 erklärte die Burgenländische Landesregierung das Großtrappen-Brutgebiet zum Vollnaturschutzgebiet. Neben österreichweit bedeutenden Beständen von Großtrappe, Wachtel, Großem Brachvogel, Sumpfohreule, Schwarzkehlchen und Neuntöter kann man insbesondere im Winter aber auch Raufußbussard, Kornweihe, Merlin und Seeadler beobachten.

Als seltene Pflanzen wachsen in diesem Gebiet unter anderem das Sumpfknabenkraut oder das Pfeifengras. Das gesamte Flächenmanagement ist hier vor allem auf die Bestandserhaltung der Großtrappe und anderer wiesenbrütender Vogelarten wie Sumpfohreule und Wiesenweihe ausgerichtet. Daher wird das Heu auch erst spät gemäht, um den Bruterfolg dieser Tiere zu sichern. Das Rückstauen von Entwässerungsgräben dient dem Schutz der Feuchtwiesenbereiche.

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    Schafstelze
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    Steppensalbei
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    Vogelperspektive Hanság
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    Braunkehlchen
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    Großtrappe

Parkgelegenheit:

  • bei den Beobachtungshochständen an der Dammstraße südlich von Andau und Tadten
  • bei der wiedererrichteten Brücke von Andau (Einserkanal)

Fahrrad:

Radweg B22 (die Seitenwege im Hanság sind auch für Fahrräder gesperrt)

Öffentlich:

Bushaltestellen in Tadten und Andau