Frühling im Nationalpark Neusiedler See -Seewinkel

Das Frühjahr ist eine abwechslungsreiche Jahreszeit. Bereits Anfang März kann es vergleichsweise warm sein, kalte Tage mit Schneefall sind aber noch bis Mitte April möglich. Und im Mai steigt das Thermometer oft schon auf Temperaturen jenseits der 30°C.

Die Wasserstände der Lacken und des Neusiedler Sees sind nach den Niederschlägen des Winterhalbjahres in der Regel am höchsten. Auch die tiefer gelegenen Wiesen und Weideflächen sind im Frühjahr meist großflächig überschwemmt. Mit zunehmender Temperatur und damit verbundener Verdunstung gehen die Wasserstände im Laufe des Frühjahrs wieder langsam zurück.

 

Aus der Tierwelt

- Spektakulär sind die früh im Jahr zu beobachtenden, akrobatischen Balzflüge der Kiebitze.

- Der Frühjahrszug der Watvögel dauert bei manchen Arten bis zum Juni und ist meist im Mai am stärksten und am besten zu beobachten.

- Der Seewinkel stellt eines der bedeutendsten Rastgebiete für Watvögel in Zentraleuropa dar und wird alljährlich von etwa 30 verschiedenen Arten aufgesucht.

- Besonders imposant ist die Balz der seltenen Großtrappe. Die Hähne dieser schwersten flugfähigen Vogelart – sie erreichen ein Körpergewicht von rund 15 kg – tun ihr Bestes, um die Hennen zu beeindrucken. In der Vollbalz stülpen die liebestollen Herren ihr Gefieder regelrecht um und sehen wie große, weiße Federbälle aus. Auf den ersten Blick ist dann nicht immer leicht zu erkennen, wo vorne und hinten ist...

- Der Frühling ist auch Laichzeit für die im Gebiet vorkommenden Amphibienarten. In feuchteren Jahren sind tagsüber die Rufe der Rotbauchunken und Wechselkröten zu hören, am Abend werden diese dann von Wasserfröschen und Laubfröschen übertönt.

Aus der Pflanzenwelt

Aus botanischer Sicht sind zum einen die Salzpflanzen, zum anderen die früh im Jahr blühenden Orchideenarten zu bewundern. Salzpflanzen wie die Salzkresse oder der Queller können auf Böden wachsen, wo andere Arten aufgrund des hohen Salzgehalts nicht überleben. Orchideen benötigen im Frühjahr hingegen ausreichend Licht. Dabei spielen die Beweidung und die Wiesenmahd eine wichtige Rolle, weil dadurch die Landschaft offen gehalten wird. Die entsprechenden Weide- und Mähtermine werden allerdings zeitlich so weit nach hinten verlegt, dass für Brutvögel und seltene Pflanzenarten ausreichend Zeit bleibt, ihre Jungen durchzubringen beziehungsweise zu fruchten. Weitere botanische Blickfänger sind im Frühjahr der Pannonische Milchstern, die Zwergschwertlilie oder die Purpur-Königskerze.